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Das Building Information Modelling gewinnt als Methode des digitalen Planens immer mehr an Bedeutung.

Im Rahmen von Hochbau- und Infrastrukturprojekten ist dies bereits vielfach in der Anwendung, wobei BIM im Tief- und Rohr­leitungsbau bisher jedoch unterrepräsentiert ist.

Ausgehend davon erarbeitete unser Kollege Philipp Purschwitz in Kooperation mit IWB und der TU Dresden eine Masterarbeit zum Thema "Analyse und Synthese des Building Information Modeling-Prozesses für Tief und Rohrleitungsbauplanungen".

Gegenstand dieser Masterarbeit war eingangs die Darstellung theoretischer Grundlagen sowie das Erläutern der Einsatzformen und Einflussfaktoren des BIM-Prozesses. Auf Basis dessen wurde der Status Quo bei der Tief- und Rohrleitungsbauplanung unter Berücksichtigung ausgewählter Projektbeteiligter beschrieben, die damit verbundenen Informationsflüsse analysiert und Hoch- und Infrastrukturvorhaben vergleichend gegenübergestellt. In der praktischen Anwendung wurde die Übertragbarkeit von BIM auf den Tief- und Rohrleitungsbau geprüft und ein Leitfaden für das Vorgehen bei der Projektierung erstellt.

Im Rahmen des Praxisbeispiels wurde ein Gesamtmodell aus einem tief- und einem rohrbaulichen Fachmodell entwickelt, mit dem die Abbildung bis zur 5. Dimension (Mengen- und Kostenermittlung) vorgenommen werden kann. Im Zuge der Grundlagener­mittlung wurde deutlich, dass vermessungstechnische Daten oder Informationen aus Medienbestandspläne für die BIM-gestützte Projektarbeit im Tief- und Rohrleitungsbau unzureichend bereitgestellt werden. Bei älteren Bestandsmedien sind höhentechnische Einordnungen meist schlechter möglich als bei neuerbauten Leitungsabschnitten, welche im Zuge des Baus vermessen wurden. Um diesem Informationsdefizit vorzubeugen, sollte bei der Beschaffung vermessungstechnischer Grundlagen beachtet werden, dass der Höhenbezug der Bestandsmedien gegeben ist. Die Defizite bei der Informationsbereitstellung durch Bauteilhersteller sind hingegen geringer. Dennoch besteht auch hier konkret bei der Attribuierung von Bauteilen noch Optimierungsbedarf. Die Informationsdefizite können jedoch durch das Nachdigitalisieren relevanter Daten reduziert werden.

Die Eingliederung des BIM-Prozesses in die konventionelle Planung bedingt Änderungen in den Prozessabläufen und Informationsflüssen, schafft neue Koordinationsanforderungen sowie vertragliche und monetäre Anpassungen. Die Einbettung des BIM-Prozesses in die Tief- und Rohrleitungsbauplanung setzt die Schaffung einer Organisationsstruktur mit der Analyse des aktuellen Vorgehens, den damit verbundenen Informations­flüssen und den bereitgestellten Grundlagen voraus. Der auf Basis des Anwendungsbeispiels entstandene Leitfaden ist zunächst als ein erster Vorschlag für eine BIM-Projektabwicklung im Unternehmen anzusehen, dessen Eignung sich für die tägliche Projektarbeit zukünftig bewähren muss und soll einen Anreiz schaffen der stetig steigenden Komplexität von Baumaßnahmen kollaborativ zu begegnen.



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GEORG KRITZNER
Geschäftsführer

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